Sehr geehrte Patienten, sehr geehrte Besucher unserer Webseiten,
vielleicht fragen Sie sich, was eigentlich die Aufgaben eines Pathologen sind und welchen Nutzen Sie als Patient für Ihre Gesundheit von einer feingeweblichen Untersuchung haben.
Um Ihnen diese Fragen zu beantworten, haben wir die folgenden Informationen für Sie zusammengestellt.
… die Aufgaben:
Der Pathologe untersucht Gewebe und Körperflüssigkeiten, die bei Operationen und diagnostischen Eingriffen gewonnen werden. Diese als Präparate bezeichneten Gewebe und Flüssigkeiten können sehr unterschiedlich groß sein und nahezu von allen Körperregionen stammen.
Krebsvorsorge/Krebserkennung (Beispiele):
Untersuchung von Darmpolypen, die bei der Darmspiegelung (Koloskopie)abgetragen werden.
Untersuchung von Stanzen aus auffälligen Knoten der Brust.
Untersuchung von suspekten Muttermalen oder krebsverdächtigen Hautveränderungen.
Untersuchung von Portio- und Zervixabstrichpräparaten zur Vermeidung des
Zervixkarzinoms.
Untersuchung von Prostatastanzen zur frühzeitigen Erkennung von Karzinomen bei
Männern mit erhöhten PSA-Werten und auffälligen Tastbefunden.
Entzündungspathologie (Beispiele):
Untersuchung von Magenschleimhautbiopsien auf Infektionen mit Helicobacter pylori
Untersuchung von Darmschleimhautproben bei chronischen Durchfallerkrankungen zur
Erkennung der Ursache und dem Ermöglichen einer gezielten medikamentösen Therapie.
Untersuchung von entzündlichen Hautveränderungen mittels kleiner Probeexzisate.
Tumordiagnostik (Beispiele):
Untersuchung von Dickdarmkarzinomen zur Bestimmung des Tumorstadiums und der
Vollständigkeit der Operation (Resektionsrandbeurteilung).
Untersuchung von Mammakarzinomen auf Tumorstadium, Tumortyp und Resektions-randbeurteilung.
Prädiktive Tumordiagnostik zur Ermöglichung einer individuellen Therapie
Dies sind nur einige Beispiele aus der täglichen Arbeit unserer Praxis. Was passiert nun mit dem Gewebe und den Flüssigkeiten?
… die Methode:
Die Untersuchung des Gewebes nennt man histologische Untersuchung und die der Flüssigkeiten/Abstriche zytologische Untersuchung.
Histologie:
Alles Gewebe wird zunächst vermessen und beschrieben (Makroskopie)
Große Präparate werden vom Arzt zugeschnitten. Die zugeschnittenen Präparate
werden in eine Plastikkapsel gelegt und kommen anschließend in ein spezielles Gerät
(Hypercenter), in dem das Gewebe über Nacht entwässert und paraffinisiert wird.
Am nächsten Morgen wird das paraffinisierte Gewebe in einen Paraffinblock gegossen und anschließend gekühlt, so dass der Block fest wird.
Jetzt können feine, hauchdünne Scheiben von dem Block mit einem Mikrotom geschnitten werden und auf einen Glasobjektträger aufgezogen werden.
Das verbliebene Paraffin wird von dem Objekttäger entfernt und die hauchdünnen
Gewebsschnitte werden gefärbt.
Die fertigen getrockneten Schnitte werden mit einem speziellen flüssigen Medium und einem Glasplättchen eingedeckt.
Nun erfolgt die Untersuchung durch den Pathologen. Jeder Objektträger und jeder darauf enthaltene Schnitt wird einzeln begutachtet.
Der Pathologe erstellt einen Befund.
Zytologie:
Flüssigkeiten werden zentrifugiert um die Zellen von der eigentlichen Flüssigkeit zu
trennen.
Die Zellen werden mit einer Pipette abgenommen, auf einen oder mehrere Objektträger verteilt und getrocknet.
Die Objektträger werden gefärbt und eingedeckt (siehe Schritte 5. Und 6. Histologie). Abstriche werden gleich gefärbt.
Dies sind einige Bespiele und ein kleiner Einblick in die Arbeit und Abläufe unserer Praxis. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein individuell erstellter Befund mit einer entsprechenden Diagnose. Ohne Diagnose ist eine individuelle Therapie nicht möglich. Jede definitive Krebsdiagnose wird von einem Pathologen gestellt.